350 Eltern auf der ersten Kundgebung von ParentsForFuture in Karlsruhe

Einen Tag nach dem ersten weltweiten Streik der Klimaschutzbewegung FridaysForFuture, kamen auf dem Karlsuher Marktplatz rund 350 Eltern und Großeltern zusammen, um ihre Unterstützung für die Aktionen der Schüler und Studenten zu bekunden. Mit Plakaten und Sprechchören schlossen sie sich der Forderung nach einer wirksamen Klimapolitik an. Viel Applaus erntete auch die Stellungnahme der Gruppe ScientistsForFuture, die sich ebenfalls entschieden hinter die Jugendproteste gestellt hatte und bereits von 23.000 Wissenschaftlern unterzeichnet wurde.

In den Redebeiträgen wandten sich die Eltern dagegen, dass einzelne Schulleitungen unangemessen hart auf den Unterrichtsboykott der Schüler reagieren und forderten flexible Lösungen. „Wenn unsere Regierung in der Klimapolitik derart versagt, dass junge Menschen ihre Zukunft existenziell bedroht sehen, dann haben sie das Recht auf Zivilen Ungehorsam“, sagte Ingo Laubenthal, einer der Sprecher von ParentsForFuture. „Der Versuch, diesen friedlichen Protest durch schulrechtliche Sanktionen zu ersticken, ist ein schwerer Fehler.“

In diesem Zusammenhang kritisierten die Eltern auch die Landesregierung. In einem Offenen Brief an Ministerpräsident Kretschmann und Kultusministerin Eisenmann forderten sie unter anderem, den Druck auf die protestierenden Schüler zu stoppen. Stattdessen solle sich die Landesregierung stärker für die notwendige Einhaltung der Klimaziele engagieren.

In einer „Workshop-Phase“ während der Kundgebung sammelten die Teilnehmer in kleinen Gruppen Ideen für weitere Aktionen. Das Organisationsteam von ParentsForFuture Karlsruhe äußerte sich im Anschluss sehr zufrieden über die Beteiligung und die Fülle der eingegangenen Vorschläge. „Eine so gut besuchte und so aktive Kundgebung zeigt, dass viele Eltern hinter den streikenden Schüler*innen stehen und sich auch selbst engagieren wollen. Wir werden die vielen Vorschläge sortieren und so bald wie möglich auf www.parents4future-ka.de veröffentlichen, damit sich noch weitere Eltern anschließen können“, versprach Ingo Laubenthal.

PS: Die Redebeiträge stehen jetzt hier zum Download bereit.