BNN hofiert Klimakrisenleugner

Die Hoffnung, dass die Badischen Neuesten Nachrichten eine Leserbrief abdrucken, in denen auch sie selbst kritisiert werden, ist bei Ingo Laubenthal nicht sehr groß. Deshalb veröffentlicht er den Brief gleich selbst an dieser Stelle:

Zum Leserbrief „Keine Sachkenntnis“ in den BNN vom 3.7.19

97% der Klimawissenschaftler der Welt sind darüber einig, dass die menschengemachte  Zunahme der Treibhausgase in der Atmosphäre zu einer überaus gefährlichen Aufheizung führt und unbedingt schnellstens gestoppt werden muss. Da ist es schon interessant, dass sich immer wieder Laien finden, die uns mit billigen Zahlentricks vom Gegenteil überzeugen wollen. Einer von ihnen ist Dr. Hartmut Rohde, der dafür auf eine falsche und vielfach korrigierte Veröffentlichung aus dem Jahr 2010 zurückgreift – nachzulesen auf der Internetseite von „EIKE“, dem berüchtigten „Europäischen Institut für Klima & Energie“. Ach, es klingt ja so überzeugend: 96% des Kohlendioxids in der Atmosphäre stammen aus natürlichen Prozessen, nur 4% sind vom Menschen verursacht. Aber: Ein Doktor der Naturwissenschaften – auch wenn er kein Klimaforscher ist – sollte verstehen können, dass die Natur „ihre“ 96% seit Jahrtausenden auch Tag für Tag wieder resorbiert, sodass der CO2-Gehalt solange stabil blieb, bis der Mensch anfing seine 3-4% hinzuzufügen. Genau dieser menschengemachte Anteil – auch wenn er zunächst klein erscheint – zerstört das sehr labile CO2-Gleichgewicht der Erde. Es ist wie bei einer Badewanne, in die man stetig genau so viel Wasser hineinlaufen lässt, wie unten durch den Abfluss entweichen kann: dreht man den Hahn nur ein kleines bisschen mehr auf, wird die Wanne unweigerlich überlaufen. Auf die übrigen Rechenfehler und Tricksereien des früheren AFD-Kandidaten Dr. Rohde will ich nicht weiter eingehen. Bei Prof. Rahmstorf kann man dies alles längst nachlesen, z.B. unter https://kurzelinks.de/rahmstorf. Ich frage mich nur: Was veranlasst die BNN, einem so plumpen Leugner der Klimakrise eine Plattform zu bieten?

Ingo Laubenthal (Nordstadt)

Hier noch der Leserbrief, auf den Ingo sich bezieht :