Zum Kommentar „Greta und Resl“ (BNN vom 2. März) von Udo Stark
Die Welt erlebt gerade ein wahres, modernes Märchen: Ein Kind sagt die Wahrheit – und plötzlich wird uns bewusst: der Kaiser ist nackt! Nach jahrzehntelanger Verzögerung beschlossen die Regierungen beim Pariser Klimagipfel 2015 endlich, gemeinsam zu handeln, um die schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe noch abzuwenden. Aber die Staaten – auch Deutschland – verfehlen sogar die selbst gesetzten (zu niedrig angesetzten) Ziele. Jetzt steht die Generation auf, die unter unserem Versagen zu leiden haben wird. Nach dem Vorbild der schwedischen Schülerin Greta Thunberg wollen es auch die Schüler*innen hierzulande nicht zulassen, dass wir die letzte Chance, die Klimakatastrophe abzumildern, ungenutzt verstreichen lassen. Mutig greifen sie zum Mittel des zivilen Ungehorsams. Und wie reagiert die BNN? Mit süffisantem Unterton vergleicht der Kommentator Greta Thunberg mit einer umstrittenen Volksheiligen, die möglicherweise „eine Schwindlerin“ war. Die Botschaft soll wohl lauten: Greta lügt und der Kaiser ist bestens gekleidet. Der Klimawandel spielt bei diesen abseitigen Betrachtungen keine Rolle: Verdrängen und Ablenken (Schulschwänzer!) ist die einzige Antwort darauf. Das erinnert fatal an Donald Trump und ähnliche Leugner des Klimawandels. Dieser unsägliche Kommentar ist der BNN nicht würdig – oder vielleicht gerade doch?